Von Stress zu Burn-Out in 12 Stufen
Fühlst Du Dich zunehmend körperlich, geistig und emotional erschöpft? Reagierst Du mit sozialem Rückzug und Hoffnungslosigkeit? Fühlst Du dich innerlich wie gelähmt und leidest an Schlafstörungen? Fällt es Dir schwer, ein gesundes Essverhalten aufzubauen? Ist Dir die Freude an sportlichen Aktivitäten und Deinen Hobbys verloren gegangen? Oder reicht Deine Kraft nicht mehr aus, um Dich in Bewegung zu bringen und Familie & Beruf in Balance zu halten? Dann ist jetzt Alarmstufe rot, um Deinem Leben eine gesunde Wende zu geben.
„Unauffällig schleicht sich das Leiden ein, oft bleibt es viel zu lange unbemerkt – die Empfindungen werden blass, gerade so, als lege sich ein dichter Nebel über sie.“
Burn-Out - Was ist das eigentlich?
Burn-Out bedeutet wörtlich übersetzt ausbrennen. Ein Burn out entsteht durch eine jahrelange Überbelastung. Familie & Beruf in Einklang zu halten und allen anfallenden Herausforderungen, die das Leben an uns stellt, gewachsen zu sein, entzieht uns unsere Lebensenergie und löscht somit langsam unser inneres Feuer, das kreiert, erschafft und kraftvoll strahlt.
Burn-Out passiert doch nicht MIR?
In der heutigen schnelllebigen Welt, in der wir tagtäglich einem hohen Maß an Druck und Stress ausgesetzt sind, ist das Phänomen des Burn-Outs leider keine Seltenheit mehr. Es betrifft Menschen aller Altersgruppen, Berufe und sozialen Schichten. Wie oft leugnen wir, wie es uns wirklich geht ? Wie oft sagen wir “Mir geht es gut”, obwohl sich in unserem Innern alles zusammenzieht und wir am liebsten den Anforderungen und Verpflichtungen entfliehen würden ? Warum haben wir solch eine Angst davor, uns einzugestehen, dass es uns im Hier und Jetzt nicht gut geht. Dass wir genau in diesem Moment, an die Grenzen unserer eigenen Belastbarkeit kommen. Oder dass wir genau jetzt gerade, mal eine Umarmung, oder eine kleine entspannende Pause bräuchten. Vielleicht liegt es daran, dass wir oft das Gefühl haben, stark und belastbar zu sein.
Wir jonglieren mit den verschiedenen Anforderungen in unserem Leben und geben unser Bestes, um allen gerecht zu werden. Dabei vergessen wir manchmal, dass auch wir nur Menschen sind und unsere Ressourcen begrenzt sind. Die Vorstellung, dass wir an unsere Grenzen gelangen könnten, erscheint uns fern und unrealistisch. Ein weiterer Faktor ist der gesellschaftliche Druck, der auf uns lastet. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der Erfolg und Beständigkeit oft mit harter Arbeit und Einsatz gleichgesetzt werden. Es wird von uns erwartet, dass wir immer erreichbar sind, ständig im Einsatz, und keine Schwäche zeigen. Es entsteht ein Teufelskreis aus Perfektionismus und Selbstausbeutung, der uns glauben lässt, dass ein Burn-Out nur anderen Menschen widerfährt.
Aber die Wahrheit ist, dass ein Burn-Out jeden treffen kann. Wenn wir über unsere eigenen Grenzen hinausgehen, ohne uns ausreichend zu erholen, hinzuspüren und uns selbst immer wieder das zu geben, was wir gerade an liebevoller Zuwendung brauchen, riskieren wir, in einen Strudel aus Stress und Unglücklichsein gezogen zu werden. Wir wandeln ohnmächtig von Tag zu Tag und verlieren buchstäblich unsere Lebenskraft - die Kraft, unser Leben zu leben. Es ist so wichtig, die Warnsignale frühzeitig zu erkennen, auf unsere Bedürfnisse zu achten und uns selbst die Zeit und den Raum für Erholung zu geben.
Die 12 Stufen des Burn-Out
Burn-Out erkennen
Innen: 12 Stufen nach Freudenberger // Außen: 6 Phasen in Anlehnung an Prof. Burisch // Modell nach Hanno Schenk // Illustration Liisa Hakametsä
1. Stufe - Drang, sich selbst und anderen etwas beweisen zu wollen.
Dieses Stadium im Burnout-Zyklus ist am schwierigsten zu erkennen, da der Wunsch, erfolgreich zu sein, im Grunde positiv ist. Ausgelöst durch andauernde, sehr hohe Erwartungen an sich selbst und starke innere Antreiber, wird der eigene Perfektionismus in uns genährt und der Wunsch erfolgreich zu sein, zum Zwang.
2. Stufe - Verstärkter Einsatz und extremes Leistungsstreben...
... entstehen häufig aus der Angst, die Kontrolle zu verlieren. Sorgfalt, Perfektionismus und Engagement werden zwanghaft. Ebenfalls typisch für diese Phase ist die Unfähigkeit zu delegieren.
3. Stufe - Überarbeitung mit Vernachlässigung eigener Bedürfnisse und sozialer Kontakte.
Die Arbeit und die damit anfallenden Anforderungen, bestimmen das Leben. Die kleineren alltäglichen Pflichten und Freuden werden als lästig und störend empfunden. Zum Beispiel werden Pausen als überflüssig erachtet, die Ernährung als nebensächlich angesehen und das körperliche Wohl vernachlässigt.
4. Stufe - Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte.
Es kommt zur inneren Auseinandersetzung zwischen Sein und Schein. Der Verstand sagt, dass dringend die Bremse gezogen werden sollte. Das Ego stellt jedoch immer wieder die Bedürfnisse hinter die Anforderungen an das ‚Große Ziel‘. Um anderen nicht zu zeigen, wie es wirklich in einem aussieht, reagieren Betroffene oftmals mit Rückzug und Vernachlässigung sozialer Kontakte. Häufig entwickeln sich in dieser Phase Süchte und der Zwang, die eigene Fassade aufrecht zu erhalten.
5. Stufe - Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden.
Emotional ist diese Phase von Orientierungslosigkeit geprägt. Ein häufiger Auslöser findet sich im gestörten Zeitmanagement. Belastung und Druck sind jetzt so hoch, dass Vergangenheit und Zukunft ausgeblendet werden und nur noch die Gegenwart zählt. Es entsteht ein Tunnelblick, wodurch die Relativität der Ereignisse verloren geht. Wichtiges ist von Unwichtigem nicht mehr zu trennen.
6. Stufe - Verleugnung auftretender Probleme, Absinken von Toleranz und Geringschätzung anderer Menschen.
Die Verleugnung ist ein Abwehrmechanismus, um den seelischen Konflikt ins Unbewusste zu verdrängen. Die Wahrnehmung, einer schwer erträglichen Realität, wird somit erfolgreich abgewehrt. Die Verleugnung verschleiert den Burnout-Prozess und und lässt einen Blick hinter die „Maske“ nicht zu. Die subtilen Vernachlässigungen der persönlichen Bedürfnisse verstärken sich, ebenso der Zynismus.
7. Stufe - Rückzug und dabei Meidung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum.
Die Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Orientierungslosigkeit nehmen überhand. Resignation und emotionale Verflachung sind vorherrschend. Die Betroffenen ziehen sich vor sich selbst und der Welt zurück.
8. Stufe - Offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit.
Sozialer Rückzug verstärkt sich noch weiter. Die betroffene Person fühlt sich von jeglicher Zuwendung angegriffen. Die Unterscheidungsfähigkeit in Bezug auf Unterstützung, Aufmerksamkeit und Nähe ist weitestgehend gestört. Spätestens an diesem Punkt ist therapeutische Hilfe angemessen.
9. Stufe - Depersonalisation durch Kontaktverlust zu sich selber und zu anderen Personen
Hier entsteht der Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit. Das Erkennen der eigenen Bedürfnisse geht komplett verloren. Daraus folgt eine tiefe Selbstverneinung, die sich auf den eigenen Körpers und die eigene Person bezieht.
10. Stufe - Innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen.
In dieser Phase entstehen häufig schwere Phobien und Panikattacken. Das Gefühl der inneren Leere ist kaum noch zu ertragen. Die Betroffenen fühlen sich nutzlos, ausgezehrt, erledigt und völlig erschöpft. Um diesen Zustand noch halbwegs auszuhalten, wird verstärkt zu Drogen und Aufputschmitteln gegriffen. Es gibt noch immer den schwachen Wunsch, irgendwie aufzutanken, es irgendwie zu schaffen.
11. Stufe - Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit.
An diesem Punkt ist einem einfach alles egal. Die Verzweiflung und die Erschöpfung haben das Ruder vollends übernommen und sind oft die einzigen, noch wahrnehmbaren Gefühle. Die Eigeninitiative und Motivation am Leben teilzunehmen, sind am Nullpunkt angekommen. Die Depression ist manifest geworden. Der Wunsch nach Dauerschlaf ist hier stark ausgeprägt. Erste suizidale Gedanken können sich aufdrängen.
12. Stufe - Völlige Erschöpfung - akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs.*
Die geistige, emotionale und körperliche Erschöpfung wird hier lebensgefährlich. Es gibt kein “Ich” mehr. Die ursprünglichen Zwänge und Ziele haben sich aufgelöst und damit auch der Sinn, weiterzuleben. Häufig bricht hier auch das Immunsystem zusammen.
*Dieses Stadium ist sehr ernst zu nehmen. Falls Sie sich diesem Stadium zuordnen würden, empfehle ich Ihnen ausdrücklich, ärztliche oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Du bist nicht allein.
Für Notfälle ist es auf Anfrage immer möglich, Termine oder Telefongespräche außerhalb der betrieblichen Öffnungszeiten zu vereinbaren.
Dies sind die 12 Stufen des Burn-Out Syndroms. Da der Prozess schleichend ist und nicht sofort ins Bewusstsein dringt, befindet man sich viel zu lange unbemerkt auf dieser„Abwärts-Spirale“ von Stress zu Burn-Out. Nahe Angehörige, Freunde oder auch gute Arbeitskollegen bemerken meist schon eher als der Betroffene selbst, dass sich Veränderungen zeigen. Aus persönlicher Befangenheit heraus, trauen sie sich oft das Thema nicht anzusprechen. Dabei wäre es so wertvoll, wenn jemand Vertrautes mit dem Betroffenen ein Gespräch sucht und offen über die sichtbaren Veränderungen spricht.
Wenn Du Dich auf einer der Stufen wiederfindest, dann sei mutig und entschlossen und setzte Dich mit mir in Verbindung. Gerne begleite ich Dich auf Deinem Weg und unterstütze Dich dabei, wieder in Deine volle Kraft zu finden.
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert und plötzlich ändert sich alles - sobald wir unsere Einstellung verändern, ändert sich unser Leben.
- Zitat von Liebe ist die stärkste Heilkraft
© 2023 Light Up - Finde das Licht in Dir